Heilpflanzenportrait des Löwenzahns

Löwenzahn

Taraxacum officinale

Korbblütengewächse

Asteraceae

Botanik

Der Löwenzahn ist eine krautige Pflanze mit einer starken, senkrecht in den Boden dringenden Pfahlwurzel. Die Blätter bilden eine bodennahe Rosette. Kein Blatt sieht so aus wie das andere. Die jungen Blätter sind eiförmig und werden später tief eingeschnitten und gezahnt. Der hohle Stengel trägt einzelne gelbe Blütenköpfe mit vielen goldgelben Zungenblüten. Später verwandelt sich der Blütenkopf in eine luftige weiße Kugel, die aus den Samen mit ihren weißen Flugschirmchen besteht. Die reifen samen werden vom Wind verbreitet. Die ganze Pflanze beinhaltet einen weißen Milchsaft.

Inhaltsstoffe

Inulin, Cholin, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Zucker, Vitamine (Betacarotin, C, E und D), Flavonoide, Triterpene, Phytosterole, Sesquiterpene, Phenylcarbonsäuren, Kieselsäure, Proteine, Eisen, viel Kalium und Magnesium, je nach Bodenbeschaffenheit auch Kupfer und Zink

Der Milchsaft ist eine Emulsion aus Eiweiß, Harz, dem wachsartigen Taraxarin und dem Bitterstoff Taraxin.

Traditionelle Verwendung

In der Volksheilkunde werden dem Löwenzahn sehr viele Wirkungen zugeschrieben. Alle Teile der Pflanze werden bei einer Vielzahl von Beschwerden und Erkrankungen verwendet. Die ganze Pflanze wird als allgemeines Stärkungsmittel und  als Heilkraut für Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Milz, Magen und Darm genutzt.

Blätter – Herba Taraxaci und Wurzel – Radix Taraxaci

Löwenzahnblätter und -wurzeln werden frisch im Salat oder als Frischpresssaft, getrocknet als Teedroge, als Tinktur und als Gemüse in der Küche verwendet.
Sie gelten als appetitanregend, harntreibend, antiphlogistisch (eiweißauflösend), krampflösend und antientzündlich. Sie fördern die Gallensekretion und die Bildung von Magensaft. Der gesamte Stoffwechsel wird angeregt. Sie helfen sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung und auch bei anderen Verdauungsbeschwerden.
Abkochungen von Kraut und Wurzel wurden früher statt Wasser zum Waschen genommen für eine schöne Haut.

Blüten – Flores Taraxaci

Die Blüten wurden früher getrocknet und für die Herstellung von Ölen und Seifen verwendet.

Stengel – Stipides Taraxaci

Maria Treben empfahl bei Beschwerden der Bauchspeicheldrüse, bei Diabetes, bei Störungen der Milz, bei chronischen Leberentzündungen, zur Steigerung der Abwehrkräfte und zur Förderung der Blutbildung Löwenzahnstengel zu kauen.
Der frische Milchsaft wurde auf Hautflecken und trockene Ekzeme aufgetragen und bei Augenleiden verwendet.

Verwendung in der Küche

Am bekanntesten ist wohl die Gründonnerstagssuppe, die aus Gundermann, Brennesseln, Giersch, Gänseblümchen, Brunnenkresse, Melde, Wegerich, Sauerampfer und Löwenzahn gekocht wird. Traditionell werden Zwiebeln angedünstet, etwas Mehl angeschwitzt, mit Gemüsebrühe abgelöscht und die Kräuter dazugetan, einmal aufgekocht und püriert. Serviert wird die Suppe schön garniert mit den Blüten der verwendeten Kräuter.

Ich mag die meisten Kräuter aber viel lieber roh im Smoothie, Saft oder Salat.

Indikationen nach Kommission E

  • Störungen des Galleflusses
  • Anregung der Diurese
  • Appetitlosigkeit
  • dyspeptische Beschwerden

Indikationen nach Herbal Medicinal Product Commitee – Monografie

  • Linderung der Symptome leichter Verdauungsbeschwerden
  • Appetitverlust
  • Erhöhung der Harnmenge zur Durchspülung der Harnwege

Verwechslungen

Man könnte den Löwenzahn mit dem Ferkelkraut verwechseln. Es sieht sehr ähnlich aus. Die Stiele sind allerdings nicht hohl und es hat auch keinen Milchsaft.

Löwenzahn

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