Das System der Grundregulation
Wir haben sehr viele verschiedenartige Zellen in unserem Körper. Jede dieser Zellen erfüllt nur dann ihre Funktion, wenn sie mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt wird. Über die Blutgefäße gelangen diese Stoffe in die Zelle. Die Gefäße haben jedoch keine direkte Anbindung an die Zellen. Die Nährstoffe müssen durch das Bindegewebe hindurch um in die Zelle zu gelangen. Ebenso müssen die Abfälle aus der Zelle durch Bindegewebszellen hindurch um über Blut und Lymphe entsorgt zu werden. Die extrazelluläre Flüssigkeit im Bindegewebe ist also das wichtigste Medium für die Informationsübertragung in unserem Körper und wird nach Alfred Pischinger auch der „Pischinger Raum“ genannt. Der „Pischinger Raum“ ist unser zentrales
Regulationsorgan, die extrazelluläre Matrix (ECM). Die Endstrombahnen unseres Gefäßsystems, die Nervenenden, die offenen Lymphbahnen, die Zwischenzellsubstanz und unsere vielen Zellen befinden sich in diesem Raum. Hier wird alles gefiltert und sortiert, was in die Zellen hinein will und was raus muss. Gleichzeitig ist es die Heimat unserer Körperabwehr. Wie ein Meer durchzieht unsere Grundsubstanz alle interzellulären Räume. Sie macht ca. 18 kg unseres Körpergewichtes aus. Durch viele Regulationsvorgänge über Nerven, Hormone, Organzellen und Bindegewebszellen wird ununterbrochen unsere physikalisch-chemische Zustandsform verändert und unserem Bedarf angepasst. Alles ist so aufeinander abgestimmt, dass es gleichmäßig fließen kann.
Im Laufe des Lebens kann es passieren, dass sich in unserer Matrix Abfälle und gebundene Eiweiß-Kohlenhydrat-Komplexe ansammeln, weil der Körper den Abtransport der Abfälle nicht mehr schafft bzw. die Verwertung nicht mehr möglich ist. Das stört die Filter- und Ernährungsfunktion der Matrix sowie die Vermittlung zwischen Nerven und Gefäßen erheblich und kann dazu führen, dass unser Körper seine Regulationsfähigkeit verliert. Es können sich Störungen der Mikrozirkulation entwickeln, die eine Absenkung des pH-Wertes im Bindegewebe (Mesenchym) zur Folge haben. Diese Übersäuerung (Gewebsazidose) kann viele Auswirkungen haben. Wenn das lange so bleibt, kommt es zu chronischen Erkrankungen.
Viele Krankheitssymptome sind Ausdruck einer intensiven Gegenregulation in unserer Grundsubstanz, die das Gleichgewicht wieder herstellen will:
- Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen
- Erhöhte Schmerzbereitschaft, Neuralgien, Muskel- und Gelenkschmerzen
- Erhöhte Allergiebereitschaft
- Entzündliche Reaktionen und erhöhte Infektbereitschaft im Bereich der Schleimhäute
- Karies
- Verminderte Bildung von Vitamin D
- Osteoporose, brüchige Nägel und Haare
- Ekzembereitschaft, Juckreiz
- Sodbrennen
- Saurer Schweiß
- Neigung zu Anämie
- Herzrasen durch Kaliummangel
Die Störungen des Gleichgewichtes entstehen durch:
- unzureichende Basenzufuhr
- übermäßige Säurezufuhr
- unzureichendes Basenrecycling
- übermäßige Säureproduktion
- unzureichende Säureausscheidung
- latenten Basenverlust
Prävention und Behandlung setzen also am besten direkt an der Matrix an, damit die Regulationsfähigkeit erhalten bleibt, verbessert oder wieder hergestellt wird.
Schon 1924 stellte der Chemiker, Arzt und Nobelpreisträger Otto H. Warburg die Hypothese auf, dass viele Krankheitsbilder, und allen voran Krebs, ein saures Millieu benötigen um zu entstehen und zu wachsen.
Die einfachste präventive Maßnahme ist natürlich eine bunte, abwechslungsreiche, pflanzenbasierte Ernährung, mit der wir ein basisches Millieu im Körper herstellen. Der Anteil an tierischen Lebensmitteln sollte unbedingt unter 5% liegen.
Säure-Basen-Test nach Sander
Dieser Test ist ein Urin Test, der im Labor ausgewertet wird. Das Ergebnis zeigt die Regulationsfähigkeit Ihres Stoffwechsels und gibt mir Hinweise, wie Sie das Gleichgewicht wieder herstellen können. Daran können wir dann gemeinsam arbeiten.
Die Laborkosten finden Sie hier.
Literaturempfehlung:
Alfred Pischinger, „Das System der Grundregulation“